In einer Sensorischen Integrationstherapie wird dem Klienten die Möglichkeit gegeben, ein verstärktes Reizangebot zu erfahren und sinnvoll zu verarbeiten. Das Kind lernt innerhalb bedeutsamer und alltagsnaher Spielsituationen, seine motorischen und emotionalen Handlungen besser an die Umwelt anzupassen. Durch seine Eigenaktivität gelangt es zu immer neuen Erfahrungen, die ihm die Tür zu weiteren Entwicklungsschritten öffnen.
Wesentliche Ziele der Therapie sind Erfolgserlebnisse, eine Stärkung des Selbstbewusstseins und ein Nachreifen des Gehirns. Die Sensorische Integrationstherapie bzw. SI-Elemente kommen in unterschiedlichen Fachdisziplinen zum Einsatz, vor allem aber in jenen therapeutischen Berufen, die ihr Augenmerk auf die Wahrnehmung und die Motorik richten. Dazu zählen insbesondere die Ergotherapie.
Was sind Sensorische Integrationsstörungen?
Sensorisch-integrative Dysfunktionen können sich als Störungen der Praxie oder als Störungen der sensorischen Modulation äußern. Im ersten Fall ist die Bewegungsplanung und -ausführung beeinträchtigt; im zweiten Fall ist die Fähigkeit zur Regulierung der eigenen Reaktionen auf Sinnesreize betroffen. Es kommt zu Über- oder Unterreaktionen, die ein situationsangemessenes Handeln unmöglich machen können. Betroffene Kinder wirken ungeschickt, stoßen überall an und neigen auf der Schaukel zu Schwindel und Übelkeit. Andere Kinder möchten nicht berührt werden oder meiden den Kontakt zu bestimmten Materialien oder Gegenständen. Diese Besonderheiten können die Handlungsfähigkeit, das Bewegungsverhalten, die sozialen Beziehungen, die Aufmerksamkeit und das Erlernen schulischer Grundfertigkeiten - speziell das Lesen, Schreiben und Rechnen - stark beeinträchtigen.